Ima Hogg

Ima Hogg um 1900

Ima Hogg (* 10. Juli 1882 in Mineola (Texas); † 19. August 1975 in London), bekannt als die „First Lady of Texas“,[1] war eine amerikanische Philanthropin, Patronin und Kunstsammlerin und gilt als eine der angesehensten texanischen Frauen des 20. Jahrhunderts.[2] Als leidenschaftliche Kunstsammlerin besaß sie unter anderem Werke von Picasso, Klee und Matisse. Hogg spendete hunderte Kunstobjekte an das Museum of Fine Arts in Houston und war Mitglied des Komitees zur Planung des John F. Kennedy Center for the Performing Arts in Washington, D.C. Als begeisterte Sammlerin früher amerikanischer Antiquitäten gehörte sie einem Ausschuss an, der vom Weißen Haus mit dem Auffinden historischer Möbelstücke beauftragt wurde. Sie restaurierte und sanierte mehrere Eigentümer inklusive der Varner–Hogg Plantation State Historical Site und den Bayou Bend Collection and Gardens, welche sie später an künstlerische und historische Institutionen in Texas spendete. Unter den zahlreichen Auszeichnungen und Ehren, die Hogg erhielt, war auch der Ehrendoktortitel in Kunst von der Southwestern University in Georgetown (Texas).

Ima Hogg wurde als Tochter von Sarah Ann „Sallie“ Stinson und James Stephen „Big Jim“ Hogg, späterer Gouverneur des Staates, geboren. Ihr Vorname stammt aus dem Epos The Fate of Marvin, das ihr Onkel Thomas Hogg geschrieben hatte. Sie bemühte sich, ihren ungewöhnlichen Namen zu verschleiern, indem sie ihn undeutlich schrieb und als „I. Hogg“ oder „Miss Hogg“ drucken ließ. Entgegen der Gerüchte um eine Schwester namens „Ura Hogg“ hatte sie nur zwei Brüder. 1895 gab Hoggs Vater sein öffentliches Amt auf und kurz darauf wurde bei ihrer Mutter Tuberkulose diagnostiziert. Als diese später im Jahr starb, zog ihre verwitwete Tante nach Austin, um für die Kinder zu sorgen. Zwischen 1899 und 1901 besuchte Ima Hogg die University of Texas at Austin, danach zog sie nach New York City und studierte zwei Jahre lang Klavierspiel und Musiktheorie. Nach dem Tod ihres Vaters 1906 reiste sie nach Europa und verbrachte zwei Jahre damit, in Wien unter Xaver Scharwenka Musik zu studieren. Als sie zurück nach Texas kam, leitete sie das, von ihr selbst eingerichtete, Houston Symphony Orchestra und war Präsidentin der Symphony Society.

Durch den Fund von Öl auf der Plantage ihrer Familie wurde Hogg reich und sie ließ dieses Einkommen der texanischen Bevölkerung zu Nutze kommen. 1929 gründete sie den Houston Child Guidance Center, wo Therapien für verhaltensgestörte Kinder und deren Familien angeboten wurden. Aufgrund einer Bemerkung im Testament ihres Bruders richtete sie 1940 an der University of Texas at Austin die Hogg Foundation for Mental Health ein. Hogg kandidierte im Jahr 1943 erfolgreich für einen Sitz im Houston School Board, wo sie sich bemühte, Geschlecht und Hautfarbe als ausschlaggebende Kriterien für den Lohn abzuschaffen und Kunstunterricht für schwarze Schüler einzuführen. Ima Hogg hat nie geheiratet und starb 1975. Die Ima Hogg-Stiftung war die Hauptbegünstigte ihres Testaments und führt heute ihre philanthropische Arbeit fort. Etliche jährliche Preisverleihungen wurden in ihrem Namen eingeführt, die ihre Bemühungen um das kulturelle Erbe in Texas würdigen.

  1. Louise Kosches Iscoe: Ima Hogg, First Lady of Texas
  2. Texas’s Ima Hogg, Philanthropist. The New York Times, Associated Press, 21. August 1975, S. 38, abgerufen am 1. Januar 2008.

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